
Wer keine Kinder hat, wird bei diesem Titel wahrscheinlich den Kopf schütteln oder
lächeln und sich denken, dass das doch selbstverständlich ist. Diejenigen unter euch die Kinder haben, wissen aber dass dem eben nicht so ist.
Tagein Tagaus sind wir Mutter, Hausfrau, Partnerin und Managerin. Wir sind Köchin,
Putzfrau und die beste Geschichtenerzählerin. Wir agieren als Krankenschwester, Schneiderin und Entertainerin. Wir sind Beschützerin vor Monstern und Geistern, Handwerker die einfach alles
wieder flicken können und wahre Detektive weil wir alles wieder finden können. Wir sind Trösterin, Erzieherin und Sündenbock, nicht zwingend in dieser Reihenfolge. Manchmal sind wir die beste
Freundin, die Chefin oder die Taxifahrerin.
Wir sind Zahnfee, die rechte Hand vom Weihnachtsmann und der sprechende Terminplaner
des Partners, um ihn an alle Geburtstage zu erinnern. Und dies das ganze Jahr über und zu jeder Tages- und Nachtzeit.
Urlaub und Freizeit sind zu Fremdwörtern geworden und unter uns: Der Einkauf im Migros
ohne die Kinder, das ist kein Urlaub! Es fühlt sich zwar fast so an, ist aber eben nicht das gleiche.
Die Anforderungen die an uns gestellt werden und die wir an uns selber stellen, kann
man kaum gerecht werden. Und nach dem die Kinder endlich schlafen machen wir noch die Wäsche, räumen noch die Küche auf und erledigen die längst fällige Buchhaltung. Todmüde fallen wir ins Bett,
um ein paar Stunden später wieder Köchin, Modeberaterin und Motivationstrainerin zu sein… Und irgendwo zwischen dem dreckigen Wäscheberg und dem Versuch ein Kind zu baden ohne das gesamte
Bad unter Wasser zu setzen, haben wir uns selber verloren.
Zu Beginn meiner Schwangerschaft war ich der festen Überzeugung, dass mir das sicher
nicht passieren würde. Ich würde eine coole und lockere Mami sein! Ich würde mir weiterhin Zeit für mich und meine Freunde nehmen und alles problemlos unter einen Hut bekommen. Wie weit ich mit
dieser Meinung von der Wahrheit entfernt war, sollte ich einige Monate nach der Geburt meiner wunderbaren Tochter dann langsam erkennen.
Wahrscheinlich ist es hormonell gesteuert, dass sich die Prioritäten einer Mutter
zwangsläufig fast ausschliesslich auf dieses kleine Wesen konzentrieren, um sein Überleben zu sichern. Das macht in den ersten Wochen und Monaten auch durchaus Sinn, denn dieses kleine Wesen wäre
völlig ausgeliefert ohne unsere ständige Aufmerksamkeit und Zuwendung. Aber niemand hatte mir damals gesagt, dass dies ein Dauerzustand werden würde, wenn ich nicht selber aktiv etwas dagegen
unternehmen würde.
Und so sass ich ein Jahr später neben dem Kinderbett und versuchte seit zwei Stunden,
meine Tochter zum Einschlafen zu bringen. Und während ich so dasass, in meinen Schlabbertrainerhosen, mit schwarzen Augenringen und am Ende meiner Kräfte, fragte ich mich was eigentlich
aus mir geworden ist. Ich erkannte mich kaum noch wieder. Und es fühlte sich in dem Moment so an als
ob ich mich selber, irgendwo zwischen kochen und Windeln wechseln, selber verloren hätte.
Ich bin inzwischen der Meinung, dass viele Probleme und auch körperliche Symptome,
darauf zurück zu führen sind, dass wir einen Teil von uns nicht mehr ausleben oder eben "vergessen" haben. Nebst dem Schlafmangel und der Lebensumstellung nagt diese Leere permanent im
Unterbewusstsein und der Gesamtzustand wird sich schleichend verschlechtern.
Und so möchte ich euch allen ans Herz legen, dass ihr euch Zeit für euch selber
nehmt. Vergesst eure Seele und euren eigenen Weg
nicht! Und umso müder und gestresster Du bist, umso wichtiger ist es
sich diese Zeit zu nehmen!
Ich kann Dir versichern, dass Du sowieso nicht mehr die „alte“ sein wirst. Das muss
aber nicht schlecht sein, ganz im Gegenteil, es gibt Dir sogar die Möglichkeit, Dich neu zu erfinden. Neu zu definieren wo Du eigentlich hin möchtest. Heraus zu spüren, was dir wirklich am Herzen
liegt, neue Ideen und Optionen zu entwickeln oder einen neuen Weg zu gehen.
Dank meinen Ausbildungen und meinem Wissen habe ich mich und meine Seele relativ
schnell „wieder gefunden“. Die Nicole von früher gibt es nicht mehr, denn ich wurde durch die Schwangerschaft und die Anwesenheit der bedingungslosen Liebe, verkörpert durch meine Tochter,
transformiert. Und so fand ich die "neue" Nicole, die eben Mutter, Partnerin und eigenständige Persönlichkeit ist. Und ich habe tatsächlich gelernt all dies unter deinen Hut zu bekommen und ins
Gleichgewicht zu bringen.
Ich möchte an dieser Stelle jeder Mutter mitgeben, wie wichtig es ist, nebst all den
schönen und auch herausfordernden Aufgaben die wir haben, sich selber nicht zu vergessen! Wir sind nebst Mutter und Partnerin nämlich nach wie vor eine eigene Persönlichkeit, eine Seele die
gelebt werden und ihren Weg gehen möchte.
Bei den Frauen die in meine Praxis kommen stelle ich immer wieder fest, dass dieser
Weg für viele Mütter ein sehr schwieriger sein kann. Viele Frauen sind traurig und müde, sie spüren in ihrem Herzen dass etwas Grundlegendes zu fehlen scheint. Aber viele wissen gar nicht was
ihnen fehlt, geschweige denn wie man es wieder finden könnte.
Und so möchte ich Dir mit meinem Seelenstripties zeigen, dass Du bei weitem nicht
alleine bist damit! Ich verstehe Dich weil es mir genau gleich ging. Und ich möchte Dir Mut machen und sagen, dass es möglich ist sich selber wieder und neu zu entdecken! Das Leben zwischen
Muttersein und Frau sein muss nicht zwingend ein Spagat sein sondern beides kann sich harmonisch ergänzen.
Wenn Du Dich jetzt angesprochen fühlst möchte ich Dich zu unserem nächsten Eltern/Kind
Nachmittag
am 24. November einladen. Die Feststellung, dass man mit seinen Gefühlen nicht allein
ist und der Austausch in der Gruppe bringen neue Impulse und schenken Energie.
Gerne unterstütze ich Dich auch ganz persönlich auf Deinem Weg und in diesem Prozess
„zurück zu Dir“, melde Dich unverbindlich bei mir.
„Eine glückliche Mutter ist für die Kinder lehrreicher als hundert
Lehrbücher über Erziehung“. Ich wünsche jedem Kind auf dieser Welt eine glückliche Mutter….
Herzlich Nicole
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