· 

Ignorieren ist auch (k)eine Lösung

Hin und wieder wird mir gesagt, dass ich wohl nicht so spirituell sei wie andere, weil ich der Ansicht bin, dass es «gut» und «böse» gibt. Gerade unter den sogenannt Spirituellen besteht oft der Glaube, dass es überhaupt nichts Schlechtes gibt und alles nur Licht, Liebe und Heiterkeit ist. Und weil mir dieses hyper-positive Gesäusel und das überstrapazierte Gutmenschentum eh auf die Nerven geht, will ich jetzt hier mal was los werden:

Ignorieren ist nämlich auch keine Lösung!

 

Es wird mir von jenen Menschem unterstellt, dass ich das «Böse» erst in der Welt manifestieren würde, weil ich sage das es real ist. Gemäss dem Gesetz der Anziehung gibt man dem Energie, worauf man seinen Fokus richtet. Das stimmt soweit auch.

Aber das bedeutet im Umkehrschluss eben nicht, dass man etwas nur leugnen und ignorieren muss, damit es dann nicht mehr existiert! Und genau das versuchen die Glitzerstaub- und Affirmationsspezialisten häufig zu tun.

 

Sie verdrängen und ignorieren einfach die Tatsache, dass wir in einer dualistischen Welt leben. Es gibt Tag und Nacht, heiss und kalt, klein und gross und eben auch «gut» und «böse». Aber nur weil man das ignoriert, löst es sich nicht einfach so in Luft auf.

Es ist Schwachsinn, mir und uns zu unterstellen das wir «böses» manifestieren würden, nur weil wir akzeptieren, dass es das gibt.

 

Im Gegenteil. Mit dem vollständigen Verdrängen und Ignorieren von etwas, lenkt man seine Energie eben genau dahin. Viele von euch wissen, wie anstrengend und energieraubend es ist, zum Beispiel seine eigenen Ängste immer wieder auszublenden und im Keller zu vergraben. Und sie finden immer wieder einen Weg an die Oberfläche, meist noch intensiver und kraftvoller als zuvor. Also ist es eigentlich nicht nur sinnlos, dass «Negative» zu ignorieren, sondern meist sogar kontraproduktiv.

 

Ich bin deswegen kein «böser» Mensch oder bringe durch mein Erkennen das «Böse» erst in die Welt. Ich akzeptiere es einfach. Es ist da. Ich muss das nicht bewerten oder verurteilen, ich nehme es einfach wahr, genauso wie alles andere im Leben. Damit erschaffe ich es nicht, sondern ich stelle mich dem. Im Innen wie im Aussen.

 

Und spannenderweise kommt diese «Kritik» meist aus jener spirituellen Ecke, in der es gerade im vergangenen Jahr erstaunlich ruhig geworden ist. Viele von denen sind mit samt ihrem Glitzerstaub einfach von der Bildfläche verschwunden. Weil sie wahrscheinlich gemerkt haben, dass sie in dieser herausfordernden Zeit mit ihren leeren Worten niemanden mehr überzeugen können.

 

 

Echte Spiritualität ist nichts, was Dir jemand beibringen kann. Du brauchst kein Diplom und kein Selfie mit Deinem Guru dafür. Du findest sie in Dir und lebst sie einfach…

Kommentar schreiben

Kommentare: 0